Alle zwei Jahre (2024, 2026 etc.) soll unser Kulturaustausch mit der Mittelschule Nr. 89 in Xi’an (VR China) erneut stattfinden, nachdem die Pandemie eine Zwangspause von sechs Jahren brachte. Ca. 30 Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klassen dürfen sich also meist kurz vor den Sommerferien über den achttägigen Besuch ihrer chinesischen Partner freuen und fliegen im Herbst als Zehnt- und Elftklässler zum Gegenbesuch nach China. Vor der eigentlichen Austauschwoche in Xi’an bereisen die Teilnehmer den Raum Shanghai und zum Abschluss des Abenteuers China geht es für drei Tage nach Peking, wo natürlich auch die Große Mauer bestiegen wird. Etwa ein Jahr lang werden die Schülerinnen und Schüler auf den Austausch vorbereitet, erhalten Einblicke in Geschichte, Wirtschaft, Sprache und Kultur sowie in das politische System des Landes und bereiten kleine Auftritte für die bunten Abschiedsabende in Schifferstadt und Xi’an vor. Warum nun ein Chinaaustausch in einer Zeit, in der die offizielle Politik allmählich auf Distanz zum Reich der Mitte zu gehen scheint und die Abhängigkeit von China verringert, Derisking und Decoupling betrieben werden sollen, weil der Argwohn gegenüber dem Land und dessen Absichten gewachsen ist? Auch genau deshalb. Denn China wird trotzdem eine weiterhin zunehmende Rolle in der globalen Wirtschaft und internationalen Politik spielen sowie einer der zentralen Wirtschaftspartner Deutschlands bleiben. Um einen Umgang mit dem Reich der Mitte zu finden, welcher der positiven wie schwierigen Bedeutung Chinas für Deutschland und die Welt gerecht wird, kann eine ordentliche Portion Chinakompetenz sicherlich nicht schaden. Im besten Fall ist unser Austausch der erste Schritt in eine jahrelange Beschäftigung mit dem Land und/oder eine berufliche Karriere, die auf die eine oder andere Weise mit China zu tun hat. Enorm spannend sind China, seine Geschichte und Kultur sowie die Menschen und Lebenswelten allemal – und unser Kulturaustausch ermöglicht unseren Schülerinnen und Schülern mit dem Schulbesuch und dem Leben in einer Gastfamilie Einblicke, die sie in dieser Form als Touristen oder Geschäftsleute später einmal eher nicht haben werden.